He, Fräulein!
Eine Geschichte der Frauen in Fakten und Bildern
Verlängert bis 25. August 2024!
Vom „Fräulein“ und „Heimchen am Herd“ zur „modernen Frau“ und „Familienmanagerin“ – so wird die Entwicklung des Frauenlebens geradlinig gedeutet. Die Geschichte der weiblichen Bestimmung oder Selbstbestimmung verlief jedoch keineswegs direkt in Chancengleichheit für Frauen.
Die Ausstellung im Stadtmuseum Kaufbeuren bietet interessante und unterhaltsame Einblicke in die Frauengeschichte und zeigt deren Entwicklung im Zeitraffer. Anhand von Attributen der Frauenrollen – Mieder und Nähmaschine, Küchenherd und Schreibmaschine, Unterwäsche und Schürze– werden Pflichten und Rechte aufgezeigt. Historische Fotografien aus Kaufbeuren machen einstiges Frauenleben anschaulich, darunter die Themen Jugend, Mutterschaft, Alter, Mode, Häuslichkeit, Beruf.
Ein Meilenstein - das Frauenwahlrecht
2018/19 bestand in Deutschland das Frauenwahlrecht seit 100 Jahren. In Kaufbeuren zog, direkt nach Einführung des Frauenwahlrechts, Maria Baldauf als Mitglied der Bayerischen Volkspartei am 15.06.1919 als erste Frau in den Stadtrat ein. Es vergingen Jahrzehnte, bis mit Gabriele Schmidt 1996 die erste Frau in das Amt des dritten Bürgermeisters der Stadt gewählt wurde. Das Recht zu wählen wird in der Ausstellung im engeren und weiteren Sinne beleuchtet – aus Frauensicht. Für alle.
Ab Mitte Mai: Fräulein meets "Heimat. Eine Suche"
Anlässlich der Ausstellungsreihe „Heimat. Eine Suche“, einem Gemeinschaftsprojekt der Kaufbeurer Museumslandschaften, hat das Stadtmuseum einen Rundgang konzipiert, der an ausgewählten Stationen durch die Dauerausstellung, aber auch die laufende Sonderausstellung „He, Fräulein!“ führt. Der Heimat-Rundgang betrachtet vielfältige Facetten des Begriffs. Alle Stationen sind mit dem Signet „Heimat. Eine Suche“ markiert. Besucherinnen und Besucher begegnen unterschiedlichen Akteuren aus der Kaufbeurer Kulturgeschichte: Von Ludwig Ganghofer über Kurat Christian Frank zu ungewöhnlichen Frauen, die sich für den gesellschaftlichen Wandel einsetzten oder sich leidenschaftlich in der heimischen Bergwelt bewegten. Auch typische Kaufbeurer Traditionen wie das Tänzelfest, der Bereich Heimat in der Küche und die Geschichte des von Vertriebenen gegründeten Stadtteils Neugablonz dürfen nicht fehlen. Ein Faltblatt zum Rundgang liegt ab Mitte Mai im Museum aus.
Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Konzerten und Theater bis zum „Fräulein-Kleidertausch“ macht die Ausstellung zu einem vielfältigen Aktionsraum. Neben Angeboten im Stadtmuseum finden während der Laufzeit eine ganze Reihe externe Veranstaltungen zu verschiedenen Frauenthemen statt. Das Programm entstand unter anderem in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Kaufbeuren, dem Generationenhaus und dem Kulturring Kaufbeuren.
Hier können Sie einen Blick in den Flyer zur Ausstellung werfen:
Die Idee zur Ausstellung stammt von Regina Gropper M.A. (Stadtmuseum Memmingen), die Kulturwissenschaftlerin Ursula Winker M.A. (WINKLER KULTUR Kempten) hat das Konzept zur Ausstellung entwickelt.
Die Sonderausstellung "He Fräulein!" wurde durch die Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung in Augsburg finanziell unterstützt, die sich der Förderung und Unterstützung von Wissenschaft, Kunst und Kultur in Augsburg und Bayerisch-Schwaben verschrieben hat.