Kaufbeuren unterm Hakenkreuz.
Eine Stadt geht auf Spurensuche.

Foto Kino in der Abteilung Stadtgeschichte: rechts Bänke zum Sitzen, links Vitrinen, vorne läuft ein FilmDie Dauerausstellung zum 20. Jahrhundert
(Foto: Zooey Braun / Stadtmuseum Kaufbeuren)

Seit 2018 setzt sich das Stadtmuseum Kaufbeuren intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Anlass dafür waren kritische Stimmen zur Dauerausstellung über das 20. Jahrhundert. Das partizipativ angelegte Sonderausstellungsprojekt "Kaufbeuren unterm Hakenkreuz. Eine Stadt geht auf Spurensuche" nahm diese Kritik auf, und sammelte von September 2018 bis August 2020 neue Erkenntnisse.

Seither sind viele weitere Projekte angestoßen worden, zum weiteren Umgang mit der Abteilung über das 20. Jahrhundert wurde ein Stufenplan vom Kulturausschuss der Stadt Kaufbeuren beschlossen. Erfahren Sie hier mehr über die Ausstellung, die Nachfolgeprojekt sowie das aktuellste Vorhaben "Massenverbrechen Zwangsarbeit. Kaufbeuren wagt Erinnerung."


Beschluss des Kulturausschusses 9.11.2020

Am 9.11.2020 beschloss der Kulturausschuss der Stadt Kaufbeuren, dass das Stadtmuseum Kaufbeuren auch nach Ende der Sonderausstellung „Kaufbeuren unterm Hakenkreuz. Eine Stadt geht auf Spurensuche“ die Aufarbeitung der NS-Zeit in der Stadt weiter begleiten soll. Auf längere Perspektive wird auch die Dauerausstellung zum Nationalsozialismus überarbeitet. Das Stadtmuseum hat hierfür einen Stufenplan erarbeitet, der folgende Schritte vorsieht:

  1. Die Dokumentation der Sonderausstellung in Form eines Ausstellungskatalogs. Da in der Dauerausstellung nur relativ wenig Platz zur Verfügung steht (40 m²), soll die Publikation sämtliche Geschichten, Objekte und präsentierten Inhalte der Sonderausstellung dauerhaft festhalten. Der Ausstellungskatalog soll 2021 erarbeitet werden.
  2. Schließung weiterer Forschungslücken, z.B. zu den Themen „Zwangsarbeit in Kaufbeuren“. Die Ergebnisse der weiteren Forschungen sollen im Rahmen einer Sonderausstellung oder aber einer „Intervention“ in der Dauerausstellung präsentiert werden. 
  3. Geplant ist es, eine zusätzliche dauerhafte Schaufläche in der Kaufbeurer Innenstadt zu schaffen. Auf diese Weise sollen die bestehenden Platzprobleme in der Dauerausstellung kompensiert werden und zudem ein zusätzlicher Ort der Vermittlung für die NS-Geschichte im Stadtraum entstehen. Für den Ausstellungs-Satelliten soll ein museumspädagogisches Angebot entwickelt werden, das auch die anderen Orte der Erinnerungskultur in Kaufbeuren einbindet (z.B. Stolpersteine, Stadtmuseum, Historisches Archiv des BKH Kaufbeuren).
  4. Überarbeitung der Dauerausstellung des Stadtmuseums Kaufbeuren auf Grundlage der vorausgegangenen Schritte.
  • Ehemalige Feuerwache der Dynamit AG, heute Stadtteil Neugablonz

    Massenverbrechen Zwangsarbeit.

  • Stolperstein von Georg Riedel mit roten Rosen

    Weitere Projekte seit 2020

  • Foto des Tänzelfestumzuges in der Kaiser-Max-Straße mit Rathaus 1937

    Kaufbeuren unterm Hakenkreuz (2018-2020)