TU München restauriert romanisches Kruzifix

Seit Februar 2007 hat das Stadtmuseum Kontakt mit Prof. Dr. Erwin Emmerling, dem Inhaber des Lehrstuhls für Restaurierung der TU München. Emmerling, der unsere Kruzifix-Sammlung im Kaufbeurer Museumsdepot persönlich in Augen- schein nahm, war von der Qualität der Sammlung angetan und erklärte sich spontan zur Zusammenarbeit bereit. 2010 wurde Professor Emmerling übrigens für sein Engagement beim Erhalt denkmalgeschützter Kulturgüter zum Hochschullehrer des Jahres ernannt.

Romanisches Kruzifix vor der Restaurierung

Ein romanisches Kruzifix aus der Zeit um 1250 wird im Rahmen der Kooperation von der Dipl.-Restauratorin Kerstin Wittenburg restauriert. Das insgesamt sieben Mal übermalte Objekt birgt interessante Geheimnisse, unter anderem eine intakte Bemalung aus der Barockzeit, in der das romanische Bildwerk gänzlich neu interpretiert wurde.

 
Die barocke Fassung ist rechts schon gut sichtbar.

Statt der für die Romanik typischen Darstellung des Gekreuzigten als Gottkönig, der nahezu keine Leidensmerkmale aufweist, zeichnet sich die barocke Auffassung durch extreme Passionsleiden aus. Der Körper ist übersät mit blauen Marterspuren und roten Wundmalen. Der gut 90 cm hohe Korpus soll zunächst auf diese Malschicht freigelegt werden.

 

Die Arbeit der Restauratorin erfolgt unter dem Mikroskop

Restauratorin am Mikroskop

Die aufwändige Restaurierung wird finanziert von der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Logo der Ernst von Siemens Stiftung